Zimmer-Azaleen

Es gibt unzählige Sorten, Blütenformen und Farben. Echte Zimmerpflanzen sind sie aber leider nicht. Im botanischen Garten in München stehen die Schönheiten im Kalthaus und überdauern dort mit den Kamelien den Winter. Wenn man bedenkt, dass diese Azaleen (Rhododendron simsii) aus den kühlen Bergwäldern Asiens stammen und deshalb ein feuchtes Klima bevorzugen, werden die Ansprüche der Pflanze klarer. Azaleen sollten hell, aber nicht sonnig stehen und vertragen während der Blüte Temperaturen von 15-18°C. Neuere Sorten können auch etwas höhere Temperaturen aushalten, doch die trockene Luft in den Zimmern macht den Pflanzen zu schaffen. Als gute Standorte eignen sich zugluftfreie Flure, Treppenhäuser oder das kühle Schlafzimmer. Der Wurzelballen sollte nie austrocknen, Staunässe jedoch unbedingt vermieden werden. Da es sich um Moorbeetpflanzen handelt, ist für das Gießen Regenwasser die beste Wahl. Unser kalkhaltiges Leitungswasser schadet den Pflanzen auf Dauer. Es wird oft empfohlen, den Ballen zu tauchen, im Anschluss sollte man das Wasser gut abtropfen lassen. Zur Düngung sollten nach Bedarf spezielle Dünger verwendet werden, um den pH-Wert im sauren Bereich, zwischen 4,0 und 4,5 zu halten. Es ist schade, dass diese Pflanzen leider zu Wegwerfpflanzen geworden sind. Man könnte die Azaleen ab Mitte Mai ins Freie stellen, düngen und im Herbst, vor den ersten Frösten wieder ins Zimmer holen und zum Treiben etwas wärmer stellen. Azaleen können mehrere Jahrzehnte alt werden. Weiter sollte bedacht werden, dass zur Kultur vielfach Torf verwendet wird, die Verwendung allerdings soweit wie möglich vermieden werden sollte. Bekommt man eine solche Pflanze geschenkt, kann man sich an die Kultur wagen, ansonsten sind im Zimmer andere Pflanzen wesentlich leichter über viele Jahre zu halten.