Wer einen Apfelbaum veredeln möchte, sollte sich zuerst die passende Sorte aussuchen. Oft steht im Garten der Großeltern ein alter Baum, dessen Sorte erhalten werden soll. Für das Veredeln braucht man gesunde einjährige Triebe (Edelreiser), die zumeist im Dezember geschnitten werden. Äpfel sind relativ gut zu veredeln, und wer noch keine Edelreiser hat, kann diese notfalls auch noch vor dem Austrieb schneiden. Wer dies selbst versuchen möchte, braucht eine Unterlage, die aus einem Sämling, einer gekauften Unterlage oder aus einem vorhandenen Baum im Garten bestehen kann. Ferner wird noch ein einseitig geschliffenes, sehr scharfes Messer benötigt. Im Handel gibt es für wenige Euro sog. Blumenmesser, die sich gut zum Veredeln eignen. Sind die Veredelungspartner gleich dick, bietet sich eine Kopulation mit Gegenzunge an. Um einen Ast an einem Baum zu veredeln, kann von April bis Mai, wenn die Rinde gut löst, hinter die Rinde gepfropft (veredelt) werden. Hier wird der Ast am Baum abgeschnitten und die Rinde mit einem Längsschnitt durchtrennt. Das Reis mit Kopulationsschnitt („Salamischnitt“) und 4-5 Augen (Knospen) wird hinter die angelöste Rinde geschoben. Wichtig ist dabei, nicht in die Schnittstellen zu fassen und die beiden Teile sauber auf oder ineinander zu setzten. Anschließend werden die beiden Partner mit Bast oder Gummiband fest fixiert und alle offenen Stellen mit „Veredlungswachs“ verstrichen. Für Anfänger bietet es sich an, die Schnittführung an einen Weidenzweig zu üben und den Daumen mit einem Pflaster vor Verletzungen zu schützen. Besonderes Augenmerk sollte auf der Schnittführung liegen. Beim Schnitt ist das Messer im sicheren Abstand vom Körper zu halten. Bitte beachten Sie, dass der Umgang mit einem Messer zu schweren Verletzungen führen kann. Veredeln ist mit etwas Übung gut zu erlernen und es gibt im Internet viele Merkblätter und Informationen sowie tolle Fachbücher zu diesem Thema.