Die Pflückreife von Kernobst (Äpfel und Birnen) zu erkennen ist nicht immer ganz einfach. Kernobst ist pflückreif, wenn sich zwischen Fruchtstiel und -holz eine Trennschicht gebildet hat. Die Frucht lässt sich dann leicht vom Baum lösen. Weitere Indizien sind, wenn die Kerne braun sind, sich die Fruchtfarbe verändert, die Druckfestigkeit nachlässt oder die Früchte zu duften beginnen. Werden die Früchte zu spät geerntet, kommt es im Lager nach kurzer Lagerungszeit zu Frucht- bzw. Lagerschäden. Generell sollten nur unbeschädigte Früchte eingelagert werden. Beschädigte oder überreife Früchte sowie Fallobst können anderweitig verwertet werden. Bei der Lagerung ist es wichtig, die Früchte kühl und mit einer hohen Luftfeuchte zu lagern. Ein alter Rüben- oder Kartoffelkeller bietet sich hier ideal an. Wer keinen passenden Lagerplatz hat, sollte auch einmal über die althergebrachte Lagermethode einer Erdmiete nachdenken. So bezeichnet man eine in die Erde eingelassene Vorratsgrube. Alternativ kann Obst auch in Keller- oder Lichtschächten gelagert werden. Allerdings ist hier zu beachten, dass der Lagerort vor Frost und Mäusen geschützt sein sollte und der Schacht von außen bzw. das Fenster von innen gut zugänglich ist. Eine andere Möglichkeit ist, das Obst in Gefrierbeuteln zu lagern. Die Früchte müssen sortenrein und trocken eingetütet werden. Verschlossen werden die Beutel erst, wenn die Früchte Raumtemperatur angenommen haben. Nach etwa 2 Wochen werden die verschlossenen Beutel mit 2 Einstichen, je 2-3 kg Obst, perforiert. Eine erfolgreiche Lagerung ist bei Temperaturen von bis zu 8-10°C möglich. Anfallendes Schwitzwasser an der Folieninnenseite muss dabei abgeführt bzw. abgetrocknet werden. Nach dem Auspacken sollte den Früchten etwas Zeit zum Nachreifen gegeben werden. Wer seine Früchte nicht lagern kann und will, wartet bis zur Genussreife. Die Genussreife ist dann erreicht, wenn die Äpfel oder Birnen am besten schmecken.