Obstpressen

Ein großer Apfelbaum kann so viel Obst liefern, dass die Verwertung als Apfelkuchen, Apfelstrudel, Apfelkompott oder Apfelmus zu viel wird. Als weitere sinnvolle Lösung bietet es sich an, die Äpfel zu Obstsaft pressen lassen. Es gibt im Landkreis mehrere Vereine, die diese Dienstleistung anbieten. Natürlich gibt es auch Betriebe, die das Obst zum Kauf annehmen oder es für Sie zu Saft pressen. Es darf allerdings nur „gutes“ Obst in die Presse kommen. Das Obst muss sauber, frei von Fremdkörpern wie Laub und Erdreich sein. Die Äpfel sollen reif, aber nicht überreif, gewaschen und frei von Faulstellen sein. Daher ist es ideal, das Obst erst kurz vor der Anlieferung einzusammeln oder zu pflücken. Aus 100 kg Äpfel können maximal 65 bis 70 Liter Saft gewonnen werden. In vielen Fällen ergibt die Kombination von verschiedenen Apfelsorten bessere Ergebnisse. Auch sortenreine Säfte können geschmacklich sehr gut sein – hier hilft nur eines: Probieren. Ich war von einem sortenreinen Apfelsaft aus „Gloster“ sehr angetan. Ebenfalls interessante Säfte entstehen, wenn den Äpfeln Birnen oder Quitten hinzugemischt werden. Manchmal ist es möglich, reinen Birnen oder Quittensaft pressen zu lassen. Ob andere Obstsorten gepresst werden können, hängt von der Presse und der dafür erforderlichen Mindestanlieferungsmenge ab. Fragen Sie einfach nach, es lohnt sich. Quittensaft hat ein unvergleichlich feines Aroma. Wenn der Saft „fertig“ ist, kann als weitere Verwertungsform der Saft noch zu Most oder Wein vergoren werden. Bei der Vergärung ist der Einsatz spezieller Hefen möglich, um das Risiko der Fehlgärung zu mindern. Bei der Herstellung, Reifung, Lagerung und ggf. dem Abfüllen ist Hygiene das höchste Gebot. Vorsicht ist bei der Abfüllung von nicht ausgegorenen Gärerzeugnissen in geschlossene Behälter, wie z.B. Flaschen geboten. Es baut sich durch die weiter fortlaufende Gärung Druck auf, der sogar zum Bersten der geschlossenen Behälter führen kann. Bitte achten Sie bei der Ernte auf Ihre eigene Sicherheit. Verwenden Sie nur intakte Leitern und sorgen für einen sicheren Stand. Obstpflücker mit längeren Stangen oder Teleskopstielen bewähren sich ebenfalls bei der Ernte. Übrigens – die Ernte zu zweit ist sicherer und fällt leichter.