Palmsonntag ist zwar schon vorbei, aber schöne Palmkätzchen gehören in die Osterzeit. Wie fast alle Weidenarten ist auch die Salweide zweihäusig getrenntgeschlechtig, das bedeutet, dass an einem Baum entweder nur weibliche oder männliche Blüten ausgebildet werden. Für die Palmkätzchen werden die männlichen Blüten verwendet. Werden die Palmkätzchen zu lange am Baum oder Strauch belassen, werden die gelben Staubblätter sichtbar. Am einfachsten lassen sich die Palmkätzchenweiden vermehren, wenn einfach ein zurückgeschnittener frischer Ast, im Frühjahr in den Boden gesteckt wird. Für die Vermehrung verwendet man natürlich nur eine reich blühende Pflanze mit schönen Kätzchen, denn die neue Pflanze hat folglich die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze. Oft höre ich, dass die Palmkätzchenweiden im Garten einfach zu groß werden. Es gibt da eine einfache Methode, jedes Jahr mit einer relativ „kleinen“ Pflanze eine gute „Ernte“ für den Eigenbedarf zu haben. Für den Hausgarten genügt meist eine Stammhöhe von ca. 1m. Je nach Belieben, kann die „Krone“ höher oder tiefer angesetzt werden. Nachdem die Pflanze gut angewachsen ist und sich die ersten Triebe gebildet haben, wird die Pflanze im Folgejahr komplett, wie eine Kopfweide zurückgeschnitten und gedüngt. Es dürfen zwar keine Aststummel stehen bleiben, allerdings braucht die Pflanze für einen guten Austrieb, austriebsfähige Knospen. Über den Sommer wachsen dann wieder neue Triebe nach. Diese neuen Triebe werden im Jahr darauf (Frühjahr), wie im Vorjahr wieder zur Hälfte ganz zurückgeschnitten, wobei der Rest der Triebe unbeschnitten am Baum belassen wird. Die unbeschnittenen Triebe, die am Baum bleiben, bilden dann im nächsten Jahr sehr schöne Palmkätzchen aus. Führt man diese Praxis jedes Jahr durch und entfernt dann in der Folge nur die schönen zweijährigen „blühenden“ Äste und belässt die einjährigen Ruten (meist ohne besondere Palmkätzchen), ist jedes Jahr ein schöner Osterstrauß gesichert. Mit den Folgejahren wird die Pflanze stärker und es bilden sich schöne lange Palmkätzchentriebe aus, die ideal für eine große Bodenvase geeignet sind. Ich bezeichne diese Methode als „halben Kopfweidenschnitt“. Anzumerken ist, dass Weiden im Frühjahr eine bedeutende Nahrungsquelle für unsere Insekten sind und nicht jeder Palmkätzchenbaum auf diese Weise geschnitten werden sollte. Ausgewachsene überreich blühende Pflanzen sind die schönste Zierde und ein wunderbarer Platz, um unsere Bienen im Frühjahr zu begrüßen. Eventuell haben Sie sogar die Möglichkeit und den Platz eine Pflanze natürlich wachsen zu lassen und sich an den Besuchern zu erfreuen.