Sauerkirschen

Sauerkirschen sind ein spannendes Obst, das auch zum Frischverzehr geeignet ist. Nicht alle Sorten sind ganz so sauer und haben damit einen Doppelnutzen: Sauerkirschen bringen die für Marmelade notwendige Säure mit und der Saft hat eine erfrischende Note. Auch Mischsäfte wie Apfel-Kirsch sind eine tolle Sache. Sauerkirschen sind im Schnitt etwas eigen, denn viele Sorten fruchten am besten an den einjährigen, d.h. den im Vorjahr gewachsenen Trieben. Je nach Sorte verkahlen alte Triebe und bei einem starken Rückschnitt treiben Sauerkirschen nicht oder nur sehr schlecht nach. Um die Bäume in einem guten Pflegezustand zu halten, bietet es sich hier an, vor allem auf „schwachwachsende Buschformen“ zu setzen. Dies erleichtert den Schnitt und die Ernte. Besonders die bekannte Sorte ‘Schattenmorelle‘ ist leider sehr moniliaanfällig (absterbende Triebspitzen – Spitzendürre). Hier können viele neue Sorten punkten. Bei Sauerkirschen haben sich die Sorten ‘Karneol‘, ‘Morina‘, ‘Safir‘ oder ‘Achat‘ bewährt. Insgesamt gibt es 2 Typen bei den Sauerkirschen, die eher hängenden und die mehr aufrecht wachsenden Bäume. Gerade bei den Sorten, die einen eher hängenden Wuchs bilden, ist der regelmäßige Rückschnitt sehr wichtig. Bei den aufrecht wachsenden Sorten geht der Schnitt mehr in Richtung der Süßkirschen, da diese nicht so leicht verkahlen. Dennoch ist es wichtig, immer für frisches Fruchtholz zu sorgen. Dünne oder abgetragene Zweige sollten auf einen Stummel mit Knospe bzw. guten Neuaustrieb zurückgeschnitten werden. Bleistiftstarke Triebe, die im nächsten Jahr tragen, bleiben meist ungeschnitten. Weiter kann auf einen neuen, stammnahen Trieb zurückgeschnitten werden, um die Korne zu verjüngen und kompakter zu halten. Bei der Pflegemaßnahme werden auch die von der Sitzendürre befallenen Triebe entfernt oder ins gesunde Holz zurückgeschnitten. Allgemein haben sich bei Kirschen Schnittmaßnahmen nach der Ernte bewährt. Wer Sauerkirschen liebt oder genug Platz hat, kann es sich ja überlegen, einen Baum zu pflanzen.