Feuerbrand

Obstbäume und Ziergehölze befallen

Pfaffenhofen (PK) Vor der Ausbreitung des Feuerbrandes warnt das Landratsamt alle Garten- und Obstbaumbesitzer. Der Feuerbrand, eine gefährliche Bakterienkrankheit für Pflanzen, ist in den vergangenen Jahren verstärkt auch im Landkreis Pfaffenhofen aufgetreten. Vor allem einige Obstarten und bestimmte Ziergehölze werden von dieser Bakterienkrankheit befallen.
„Der Feuerbrand ist mit herkömmlichen Pflanzenschutzmitteln nicht zu bekämpfen und breitet sich stetig weiter aus. Aufgrund der Feuerbrandverordnung ist jeder verpflichtet, das Auftreten der Krankheit zu melden“, sagt Josef Stadler, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Pfaffenhofen. Befallen werden neben Apfel- und Birnbäumen vor allem Wildkulturen und Zierformen von Birn- und Apfelbäumen, Quitten, Cotoneaster, Zierquitte, Stranvaesia (Photinia), Weißdorn, Rotdorn, Feuerdorn und Mehlbeere. Nicht befallen werden das Stein- und Beerenobst sowie Nadelgehölze.
Im Frühjahr und Sommer beginnen junge Triebe zu welken und sind nach wenigen Tagen verdorrt. Die Triebspitzen krümmen sich ein. Die Hauptadern der Blätter sind oft auffallend dunkel gefärbt. Befallene Blüten und Früchte verfärben sich ebenfalls dunkelbraun bis schwarz. Die abgestorbenen Blätter, Blüten und Früchte bleiben, im Gegensatz zu einigen anderen Krankheiten, an der Pflanze hängen. Die Gehölze sehen im Endstadium wie verbrannt aus – daher der Name Feuerbrand.

Ähnliche Erscheinungen an Gehölzen können jedoch auch durch andere Krankheiten, wie etwa Frost und Bakterienbrand, entstehen. Auch der Monilia-Pilz an Kirschbäumen, die nicht vom Feuerbrand befallen werden, verursacht oft ähnliche Symptome. Vielfach verläuft die Feurbranderkrankung nicht immer so dramatisch und nicht mit eindeutigen Symptomen. Eine sichere Diagnose kann in vielen Fällen nur im Labor erfolgen. Die Bakterien überdauern in den befallenen Pflanzenteilen. Es erscheinen hellbraune Schleimtröpfchen – es handelt sich dabei um Bakterienschleim mit Bakterien. In dieser Form werden die Bakterien durch Insekten, Vögel, Regenspritzer, Schnittwerkzeuge, Fahrzeuge und so weiter auf andere Pflanzen verbreitet. Die Ausbreitung kann nur durch rigorosen Rückschnitt, am sichersten durch Rodung und Vernichtung erkrankter Gehölze, eingedämmt werden.
Mit dem Ziel, die Verbreitung des Feuerbrandes so gut wie möglich zu verhindern, wurde die Feuerbrandverordnung erlassen.
Nach dieser Verordnung ist jeder verpflichtet, das Auftreten des Feuerbrandes oder auch nur den Verdacht auf Feuerbrand unverzüglich zu melden.