Der Stamm ist ein zentraler Bestandteil eines Baumes, dieser verbindet die Baumkrone mit den Wurzeln, dient als Speicherorgan und ist Träger der Baumkrone. Gerade junge Bäume leiden oft unter Rissen, haben Fraßschäden oder erfahren Anfahr- und Mähschäden. Um dies zu vermeiden, gibt es mehrere Möglichkeiten, einen Baumstamm zu schützen. In manchen Bereichen werden Schilfrohrmatten oder Jutebänder um die Bäume gelegt. Dies hilft, Frost- bzw. Spannungsrisse zu vermeiden. Eine Schilfrohrmatte kann zusätzlich einen Schutz bei unvorsichtig ausgeführten Mäharbeiten bieten. Im Obstanbau erfolgt manchmal ein Weißanstrich. Dieser stellt neben dem Schutz vor Rissen auch eine präventive Maßnahme zur Pflanzengesundheit dar, weil durch die vorhergehende Säuberung des Stammes in der Borke überwinternde Puppen entfernt werden. Als Schutz vor Tieren haben sich Kunststoffspiralen oder auch Estrichmatten bewährt. Bei den Estrichmatten ist es wichtig, mindestens 5cm Abstand zum Stamm zu wahren. Gerade Estrichmatten verhindern, bedingt durch den Abstand, sehr wirkungsvoll auch Mähschäden und können z.B. zur Wildtriebentfernung an Obstbäumen angehoben werden. Bei Einzelstammschutzmaßnahmen bieten „Kunststoffmaterialien“ nicht vor jedem Tier einen ausreichenden Schutz und verschmutzen dabei noch die Umwelt. Wird der Baumschutz nicht rechtzeitig entfernt, zerbricht das Material und bringt in wenig- oder unbelastete Bereiche zusätzlich Mikroplastik ein. Wieso ist eigentlich Stammschutz so wichtig? Ein Schaden an einem Ast kann vielfach durch eine Schnittmaßnahme entfernt oder gemindert werden. Ist der Stamm oder der Wurzelanlauf geschädigt, ist der ganze Baum betroffen! Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Baumbefestigungen oder sogar Sortenschilder mit dünnen Bändern können einwachsen. Gerade junge Obstbäume können aufgrund der geringen Stammdurchmesser und der damit entstandenen Sollbruchstelle brechen. Bitte deshalb Schutzmaßnahmen immer wieder kontrollieren, um ein Einwachsen zu verhindern und rechtzeitig entfernen bzw. erneuern.