Eine spannende alte Sorte, die sicherlich nicht den Wunsch entspricht, uniform zu sein. Die Sorte wurde 1833 erstmalig beschrieben und stammt wohl aus Belgien. Die Bäume, die ich kannte, waren echte Giganten mit einer sehr großen Baumkrone und dicken Stämmen. In den allgemeinen Beschreibungen wird die Sorte als robust und für den Streuobstanbau geeignet dargestellt. Ob und wo es die Sorte noch gibt? Die Äpfel dieser Sorte variieren in der Größe. Das Fruchtfleisch ist weißlich, anfangs fest und feiner, später locker bis mürbe. Die Schale ist von rostartig wirkenden Streifen geprägt. Der Apfel wird in der Reife gelb und an der Sonnenseite ggf. etwas rötlich. Die Schale ist bzw. wird fettig. Die Pflückreife ist um Mitte Oktober erreicht, die Genussreife, je nach Lagerung, teils erst im Dezember. Der Apfel ist bei guten Bedingungen bis in den März lagerfähig. Insgesamt klingt dies auf den ersten Blick nicht besonders, allerdings während der Lagerung tritt meiner Ansicht der besondere Geschmack hervor, der in Anklängen an die namensgebende Frucht erinnert. Allerdings wird diese Sorte sogar als Tafel-, sowie Wirtschaftsapfel beschrieben, was sicher nicht ohne Grund geschah. Ob sich jemand um diese Sorte kümmert, sei dahingestellt. Manchmal stehen in alten Obstgärten noch Bäume anderer oder unbekannter Sorten, deren Früchte eine besondere Note haben. Ist der Apfel gut und gesund, gibt es einen Grund diese Sorte weiter zu vermehren, auch wenn der Name nicht bekannt ist. Eine Bestimmung kann auch später erfolgen. Im Herbst beginnt die Zeit, um sich den einen oder anderen besonderen Baum zu merken und ggf. nach Reisern zu fragen. Üblicherweise werden dann die Obstreiser im Dezember geschnitten und eingelagert. Entweder man probiert das Veredeln selbst oder fragt in einer Bauschule oder bei einem Gartenbauverein nach. Veredlungsunterlagen gibt es sogar im Internet zu kaufen – somit schließt sich der Kreis und eine Sorte kann wieder für viele Jahre weiterbestehen.