Wie der Name schon andeutet, blüht der Weihnachtskaktus um Weihnachten und der Osterkaktus um Ostern. Dabei handelt es sich um verschiedene Gattungen, die ähnlich aussehen. Die ursprüngliche Pflanze „Schlumbergera“ stammt aus dem tropischen Regenwald und wächst epiphytisch in den Astgabeln von Bäumen. Heute sind i.d.R. robuste Hybriden anstatt der Wildarten im Handel. Die Pflanzen können wider Erwarten sehr alt werden. Vielfach wird wegen der höheren Durchlässigkeit Kakteenerde zur Kultur empfohlen, aber die Pflanzen kommen bestens in normaler Blumenerde zurecht, solange keine Staunässe entsteht. Ideal ist ein durchlässiges Substrat mit einem hohen Anteil aus organischen Bestandteilen. Um Torf zu vermeiden, kann hier eine Zumischung von Kokosfaser vorteilhaft sein. Idealerweise erfolgt das Gießen mit Regenwasser, weil Kalk schlecht vertragen wird. Von den Pflanzen werden helle, aber keine sonnigen Standorte bevorzugt. Den Sommer können die Blattkakteen im Freien, an einem halbschattigen Standort verbringen. Werden Pflanzen vom Zimmer ins Freie gestellt, kann es zu „Blatt-Verbrennungen“ kommen, weshalb eine langsame Gewöhnung an die anderen Lichtverhältnisse sinnvoll ist. Die Blütenbildung ist sowohl von der Tageslänge, als auch der Temperatur anhängig. Werden die Tage von September bis Anfang Oktober immer kürzer und die Pflanzen dann noch 4 bis 6 Wochen kühl und trocken gehalten, setzt die Bildung der Blütenknospen ein. Hier eignet sich ein kühles Schlafzimmer oder ein kühler Hausgang. Sind die Blütenknospen gebildet, kommen die Pflanzen wieder ins Warme. Hier sind dann ausreichende Wassergaben mit einer regelmäßigen Düngung erforderlich. Bitte die Pflanzen dann am gewählten Ort belassen, denn beim Verstellen können die Knospen abgeworfen werden. Ein interessantes Phänomen: Wenn in der Nacht störendes Licht auftritt, kann dies die Kurztagpflanzen aus dem Takt bringen und die Blütenbildung stören. Das alles hört sich recht aufwändig an, aber meine Oma machte das intuitiv. Der Weihnachtskaktus war im Sommer draußen, im Herbst holte Sie die Pflanze in den Gang herein, der nicht geheizt war. Bis Blütenknospen da waren, wurde fast nicht gegossen und dann kam das gute Stück ins Wohnzimmer. Nur Mut, es lohnt sich. Je größer die Pflanzen werden, desto prächtiger ist die Blüte.
