Langsam beginnt die Zeit, in der die Sommerbepflanzung der Herbstbepflanzung auf den Gräbern weicht. Einerseits schade, denn vielfach tritt der erste Frost oft relativ spät im Jahr auf und viele Pflanzen sind noch schön. Ich finde, manche Pflanzen sind zu schade zum Entsorgen. Gerade manche Fuchsien haben sich während des Sommers zu Prachtexemplaren entwickelt. Oft bleiben auch schöne Enziansträucher, Sommerjasmin, Geranien, Bleiwurz, Knollenbegonien, Dahlien (insofern Knollen vorhanden) oder Zwergcanna usw. übrig. Vielfach ist eine Überwinterung möglich, so dass eine Weiterverwendung für das nächste Jahr auf Balkon, Terrasse oder ggf. wieder auf dem Grab möglich ist. Dies setzt natürlich einen gewissen Platz voraus und die Liebe sowie den Ehrgeiz, eine Pflanze über mehrere Jahre zu kultivieren. Im Laufe der Jahre werden die Pflanzen im Idealfall größer und schöner. Auch bei der Herbstbepflanzung sind Pflanzen dabei, die wesentlich älter als gedacht werden können. Meine Oma hat Jahrzehnte ein Alpenveilchen über den Winter gebracht. Sicher ist diese Praxis, Pflanzen immer wieder zu überwintern, nicht jedermanns Fall. Viele Gartler haben sogar Freude an wechselnden Bepflanzungen, aber ein zumindest teilweises Wiederverwenden von schönen Pflanzen entspricht dem Zeitgeist und dem gärtnerischen Grundgedanken. Das Gute dabei ist: Pflanzen erfahren keine Abnutzung, sondern einen Zugewinn bei entsprechender Pflege. Noch ein Hinweis zu Schluss: Wer Pflanzen über den Winter bringt, sollte diese auch früh genug wieder „ins Warme“ bringen. Werden Pflanzen erst im Mai ausgewintert, dauert es noch eine gewisse Zeit, bis die Pflanzen wieder schön nachgetrieben haben und schön blühen. Ein „grüner Daumen“ kommt nicht nur durch Wissen, sondern wächst auch durch Erfahrung.