Wein als Kultur- und Symbolpflanze weckt Assoziationen mit südlichen Gefilden, Gemütlichkeit und Lebensfreude. Weinreben lassen sich relativ leicht auch in unseren Breitengraden kultivieren. Es ist hierzu ein vollsonniger und geschützter Standort ohne Staunässe notwendig. Ein humoser, gut durchlässiger Boden wird bevorzugt. An einer Hauswand oder an einem Zaun gezogen, können teils schon, je nach gekaufter Pflanzengröße, im Jahr der Pflanzung die ersten köstlichen Trauben geerntet werden. Weinreben haben den Vorteil, am diesjährigen Holz zu fruchten, was es einerseits notwendig macht die Pflanzen regelmäßig zu schneiden und andererseits die Möglichkeit eröffnet, die Reben klein zu halten. Nachdem Weinreben allgemein stark wachsen, können damit auch ganze Lauben begrünt werden. Zur Pflanzung sollte beachtet werden, dass die Rebpflanzen schräg zur Wand, mit ca. 50cm Abstand gepflanzt werden. Die Veredlungsstelle sollte nicht eingegraben werden, aber dennoch die Pflanze so tief gepflanzt sein, dass die Veredlungsstelle etwa eine Handbreit über dem Boden liegt. Zur Pflanzung ist ein starker Rückschnitt empfehlenswert, um einen starken Neuaustrieb zu erreichen. Weinreben brauchen übrigens ein Rankgerüst, da sie sich nicht wie Efeu selbst an der Wand festhalten können. Im Eigenversuch habe ich es mit ‘Muscat bleu‘ probiert. Die blaue Rebsorte funktioniert schon seit Jahren gut, reift relativ früh und zeigt eine wunderschöne Herbstfärbung. Weiter probiere ich die roséfarbenen, kernlosen Sorten ‘Vanessa‘ und ‘Suffolk red‘ aus, wobei diese Pflanzen lange im Topf waren und erst ausgepflanzt wurden. Anzumerken ist, dass die reifen Früchte in manchen Jahren auch Wespen anziehen und die Kirschessigfliege als Schädling ein Thema werden kann. Auch hier fand sich im Internet ein Tipp, die Trauben z.B. in Organzabeutel zu packen. Beim Kauf von Reben sollten Sie immer auf eine gute Frosthärte und sog. pilzfeste Sorten achten, um langfristig Freude daran zu haben.