Vor Jahren als der Gartenbambus Fargesia murielae und F. nidita blühte war am Markt eine gewisse Nervosität zu spüren, denn die Pflanzen starben ab. Vor dem Absterben wurden allerdings Samen ausgebildet und es gab eine Menge neuer Sämlinge. Das bedeutet, Pflanzen die man heute kauft und aus der neuen Generation stammen, sollten für die nächsten Jahrzehnte blühsicher sein. Als Ersatz wurden vielfach Phyllostachys angeboten. Hier gibt es härtere sowie empfindlichere Arten und Sorten, allerdings mit dem allgemeinen Nachteil einer starken Ausläuferbildung verbunden. Wird keine Wurzelsperre eingebaut oder diese nicht regelmäßig kontrolliert, ist der Bambusbesuch beim Nachbarn sicher. Phyllostachys hat natürlich die imposantesten Halme, vereinzelt wird von 6-8cm Durchmesser in Deutschland gesprochen. Sogar wenn die Wurzelsperre tief genug ist, wachsen die Rhizome auch gerne über die Sperre. Idealerweise sollte die Sperre deshalb etwa 5cm aus dem Boden herausschauen. Bei regelmäßiger Kontrolle können die „Ausreißer“ mit einem gewissen Kraftaufwand entfernt werden. Eine Wurzelsperre sollte mindestens 70cm in den Boden reichen, besser 100 oder 120cm bei starkwüchsigen Arten. Zu bedenken ist, dass hohe Arten eine entsprechende Pflanzfläche brauchen, um sich zur vollen Schönheit zu entwickeln – ein „Pflanzring“ mit 2m Durchmesser reicht hier nur für die ersten Jahre. Teichfolien sind für eine Wurzelsperre i.d.R. nicht ausreichend und können von den Rhizomen durchstoßen werden. Weiter ist zu bedenken, dass sich hohe Halme unter Schneelast weit in den Garten biegen. Wer dennoch einen „zahmen“ Bambus im Garten haben möchte, sollte eher bei Fargesia bleiben, denn hier werden nur kurze Ausläufer gebildet. Auch wenn Fargesia im Vergleich zu Phyllostachys keine 2-4m langen Ausläufer ausbilden, entstehen im Laufe der Jahre Horste mit beträchtlichem Durchmesser. Bei den hochwachsenden Phyllostachys handelt es sich um Schönheiten für Liebhaber, die nur mit dem entsprechenden Know-how ausgewählt und gepflanzt werden sollten.