Mit Pflanzenschutz wird meist das Thema „Spritzen mit Chemie“ verbunden, allerdings umfasst das Thema Pflanzenschutz wesentlich mehr. Unter Pflanzenschutz werden Maßnahmen verstanden, die Schäden und Ertragsminderungen von Nutzpflanzen abmildern, verhindern oder auch kurieren. Im Prinzip betreibt jeder im Garten unbewusst Pflanzenschutz. Als vorbeugende Maßnahmen sind z.B. die Sortenauswahl, die Fruchtfolge im Gemüsebeet, der Schnitt und die Erziehung von Gehölzen, die Bodenbearbeitung, allgemein Hygienemaßnahmen (Entfernung kranker Pflanzen und Pflanzenteilen), die Düngung oder die Förderung von Nützlingen zu nennen. Die vorbeugenden Maßnahmen umfassen i.d.R. alle Kulturmaßnahmen. Als Kulturmaßnahmen sind die Planung und Vorbereitung des Anbaues bis hin zu den Arbeiten während der Stand- bzw. Nutzungsdauer zu verstehen. Bei den direkten Maßnahmen existieren neben den chemischen Maßnahmen auch physikalische Maßnahmen, wie z.B. das Abflammen oder Hacken von Wild- und Beikräutern, die biologischen Maßnahmen, wie z.B. einen Nützlingseinsatz oder die biotechnischen Maßnahmen, wie z.B. der Einsatz von Kulturschutznetzen, um unerwünschte Insekten von der Kultur fern zu halten. Noch nicht erwähnt sind die Pflanzenstärkungsmitteln, Pflanzenhilfsmittel oder Bodenhilfsstoffe. Im Hausgarten sollte die klassische Chemie vermieden werden und auf biologische, natur- und umweltfreundliche Maßnahmen gesetzt werden.