Selbstversorgung auf kleinen Flächen ist vielfach unrealistisch, dennoch hat Obst im Garten einen Sinn: Es ist eine wertvolle Ergänzung des Speiseplanes, es gibt Früchte, die es fast nirgendwo zu kaufen gibt oder gesund sind, vielleicht erinnern sie an die Jugend oder haben pädagogischen Charakter. Die Früchte aus der Fruchttheke kommen eben nicht aus der Plastikbox, sondern sie wachsen an Sträuchern oder Bäumen und brauchen Zeit zum Reifen. Gerade in der Sommerzeit bietet sich die Möglichkeit, die eine oder andere Frucht zu probieren oder sich eine entsprechende Pflanze anzusehen. Es bleibt dann genug Zeit, sich im Herbst oder Frühjahr für eine geeignete Pflanze zu entscheiden. Bitte bedenken Sie, dass Besonderheiten leider nicht immer verfügbar sind und man ggf. auch warten muss, bis es die gewünschte Pflanze wieder zu kaufen gibt. Manche Pflanzen, bei denen z.B. kein Sortenname mehr bekannt ist oder gute Eigenschaften, wie Frosthärte oder schöne Früchte haben, lassen sich teilweise über Stecklinge, Steckhölzer oder Teilung vermehren. Bei den Himbeeren gibt es rote und gelbe Sorten, die jedes Jahr komplett abgeschnitten werden können. Auch bei den Brombeeren sind mittlerweile Sorten vorhanden, die komplett zurückgeschnitten werden können und an den diesjährigen Trieben fruchten. Johannisbeeren gibt es nicht nur in rot und schwarz, sondern es existieren auch rosa oder weiße Sorten. Holunder ist zumeist nur als schwarze Frucht bekannt, doch es gibt sogar weißfrüchtige Varianten. Die zwergig wachsenden Maulbeerbüsche finde ich auch sehr spannend, denn es gibt Pflanzen, die mit einer Endhöhe um die 2m angegeben sind. Bei den Erdbeeren existieren neben den „normalen roten“ auch tief dunkelrote oder auch weiße Sorten, die bei jedem Bissen überraschen. Die Beerenkiwi oder auch Bayernkiwi genannt, gibt es mittlerweile im mehreren Farben und die frühreifenden Sorten erweitern die Möglichkeiten in der Verwertung. Ganz mutige Gartenbesitzer wagen sich sogar an Feigen, die sicher nur an sehr geschützten Standorten, mit dem Risiko verbunden einen Totalverlust zu erleiden, gedeihen. Weiter möchte ich als ungewöhnliche Fruchtpflanzen die Zwergwalnüsse, die Indianerbananen, die Fruchtsorten der Felsenbirnen oder die Chinesischen Datteln nennen. Bitte bedenken Sie, dass exotische oder mediterrane Pflanzen nicht immer die notwendige Frosthärte aufweisen oder gerade so mit unseren Bedingungen zurechtkommen. Somit handelt es sich manchmal um ein Experiment, aber ambitionierte Gartler versuchen oftmals das Maximum auszuloten und werden dabei auch belohnt. So könnte ich noch viele interessante Pflanzen nennen, bei denen sich ein Versuch lohnt – informieren und ausprobieren lautet hier die Devise.