Kulturschutznetze

Immer wieder gibt es im Gemüseanbau Schadinsekten für die es keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel gibt. Viele Gärtner möchten auch einfach nicht spritzen. Bei einer Vielzahl von Kulturen wie z.B.  Kohlarten, Möhren, Lauch, Radies, Rettich, Zwiebeln, Bohnen oder Salaten existieren die verschiedensten Schadinsekten, die durch Netze ferngehalten werden können. Bekannt sind vor allem die Möhrenfliege, der Erdfloh, der Kohlweißling, die Zwiebelfliege und die unterschiedlichsten Raupen. Werden die Pflanzen frühzeitig abgedeckt, kann die Ernte vor den gefräßigen Mitbewohnern geschützt werden. Für einen erfolgreichen Einsatz ist notwendig, das Netz sofort nach der Saat oder dem Pflanzen aufzulegen. Leider überwintern z.B. die Puppen der Möhrenfliege im Boden, weshalb ein erneuter Befall im nächsten Jahr zu erwarten ist. Hier hilft nur, für einen vernünftigen Fruchtwechsel im Gemüsebeet sorgen und die angebauten Kulturen entsprechend zu schützen. In den meisten Fällen wird empfohlen, erst im 4. Jahr wieder mit der gleichen Kultur (Pflanzenfamilie) auf dieselbe Fläche zu gehen. Längere Fruchtfolgeintervalle sind natürlich noch besser oder notwendig, falls es sich um bodenbürtige Pilzerkrankungen handelt. Pilzerkrankungen können durch Kulturschutznetze zwar nicht ferngehalten, aber bei den tierischen Schaderregen kann viel erreicht werden. Wichtig ist, dass die Jungpflanzen vor dem Abdecken schädlingsfrei sind und das Netz am Rand gut befestigt ist. Das Netz muss einen abgeschlossenen Raum bilden, so dass die Tiere nicht unter das Netz gelangen. Bei empfindlichen Kulturen oder schweren Netzen bietet sich auch die Verwendung von Tunnelbögen für Folientunnel an, über die dann das Kulturschutznetz gespannt wird. Von zentraler Bedeutung ist die Maschenweite. Im Handel fangen die Netze bei 0,5×0,5mm an und reichen bis 1,4×1,4mm. Je kleiner der Schädling, desto engmaschiger muss das Netz sein. Übrigens sollte beachtet werden, dass Lauch, Sellerie oder Möhren bei einer frischen Mistdüngung oft stark unter Schädlingen leiden.