Als Gärtner habe ich immer den Hang, etwas im Garten zu haben, was nicht überall wächst. Maulbeerbäume finde ich eine spannende Variante. So ungewöhnlich war die Pflanze gar nicht, denn in Augsburg wurden im 18.Jhd. Maulbeerplantagen zur Zucht von Seidenraupen angelegt. Zugegeben durch eine Schlechtwetterlage wurden die Bäume in starke Mitleidenschaft gezogen und auch den Raupen hat dies sehr geschadet. Nachdem es bei uns auch immer wärmer wird, könnte wieder ein Platz für diese Bäume vorhanden sein. Es gibt den Weißen Maulbeerbaum, der frosthärter ist als der Schwarze Maulbeerbaum. Weiter gibt es auch noch einen Roten Maulbeerbaum, der bezüglich der Frosthärte zwischen den beiden anderen Arten liegt. Der Schwarze Maulbeerbaum wird nach der Fachliteratur nur in Weinbaugebieten als sicher frosthart beschrieben. Der Weiße Maulbeerbaum ist in der Jugendphase frostempfindlich, aber ansonsten als winterhart mit der Winterhärtezone 5b einzustufen. In kalten Wintern kann es bei der Weißen Maulbeere dennoch zu Schäden kommen, weshalb ein geschützter Standort notwendig ist, um langfristig Erfolg zu haben. Der weiße Maulbeerbaum liebt kalkhaltige Böden, gedeiht auf leichteren und auch sandigen Standorten, bei voller Sonne. Auf zu schweren Böden können die Triebe teils nicht ganz ausreifen und die Pflanze verliert an Frosthärte. Die Pflanzen erreichen durchaus eine Höhe 6-10m, wobei es auch Zwergformen für den Garten gibt. Die Maulbeeren können auch als Obstgehölz interessant sein. Bei den schwarz- und rotfrüchtigen Formen sollte auf Pflaster- und Holzflächen in Garten geachtet werden. Wer etwas Mut hat und auch nicht enttäuscht ist, wenn mal etwas schief geht kann sich an diese interessante Pflanze wagen. Übrigens auch manche Walnussbäume haben in sehr kalten Wintern schon Frostschäden davongetragen und andere Exemplare haben dies tadellos überstanden.