Holunder – Wildobst

Heute habe ich schon die schönen schwarzen Fruchtdolden des Holunders (Sambucus nigra) bewundert. Neben der Blüte ist Holunder auch mit dem Fruchtbehang eine wahre Zierde. Zugegeben neben einer Terrasse sollte das Gehölz, mit den dunklen Früchten nicht stehen, denn das kann zu unangenehmen Flecken am Belag führen. Als sehr kleiner Hausbaumersatz (Großstrauch), kann Holunder in kleinen Gärten eine Bereicherung und Schattensprender zugleich sein. Die Pflanze kann ungeschnitten bis zu 7m hoch und 5m breit werden. An den Boden werden nahezu keine Ansprüche gestellt, wobei das volle Potential nur auf frischen, bindigen, humosen und gut mit Nährstoffen versorgten Böden erreicht wird. Holunder kann zudem vielfältig verwendet werden. Zur Verwendung eignen sich v.a. die Blüten und Früchte. Bitte informieren Sie sich vor einer Verwendung über Nebenwirkungen, v.a. bei Vorerkrankungen oder während einer Schwangerschaft, denn Holunder ist eine altbekannte Heilpflanze. Wichtig ist in jedem Fall die Früchte nur gekocht und nicht roh zu verwerten. Vielfach wird Holunder in der Natur gesammelt, doch die Kultursorten bringen i.d.R. größere Dolden hervor. Die bekannte Sorte ‘Haschberg‘ ist nach wie vor eine der Besten, doch ‘Sampo‘ (früher Erntezeitpunkt) wird für einen guten Saft gelobt und auch die ‘Haidegg‘-Sorten aus Österreich sind interessant. Hier sind die Sorten mit der Nr. 13 und 17 spannend. Die Pflanze liefert den besten Ertrag am einjährigen Holz, damit sind die verholzten Triebe von Vorjahr gemeint. Abgetragene Triebe können im Winter komplett herausgeschnitten werden. Gleichzeitig belässt man etwa 12-15 Jungruten, die dann im nächsten Sommer fruchten. Werden die Triebe am Boden entfernt, sollten ein bis zwei Augen belassen werden, um einen guten Neuaustrieb zu fördern. Durch diesen Schnitt (Fruchtholzrotation) erreichen die Pflanzen etwa eine Höhe von 3m und die Fruchtqualität nimmt zu. Übrigens gibt es mittlerweile auch rotlaubige Sorten, die mit rosa Blüten einen hohen Zierwert haben.