Sommerschnitt am Kernobstspalier

Spaliere sind eine tolle Möglichkeit, Wände zu begrünen und gleichzeitig einen Nutzen zu haben. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Pflanzen an einer Wand geschützt stehen und mache Sorten dort besser gedeihen. Natürlich gibt es auch freistehende Spaliere, diese können als Raumtrenner oder Sichtschutz fungieren. Ein Sommerschnitt bremst den Wuchs, hilft beim Formieren und fördert die Besonnung des Obstes. Um diese Methode einfach darzustellen, können folgende Maßnahmen aufgeführt werden: Das Pinzieren (Rückschnitt / Kürzen) auf 2-5 Augen im Juni (ggf. auch früher), um einen verzweigten Neuaustrieb zu erreichen. Der Juniriss, um „Wassertriebe“ v.a. im oberen Bereich zu entfernen. Gegen Anfang/Mitte August ein weiteres Ausschneiden, um zu lange Triebe bzw. die pinzierten Triebe auf eine Verzweigung abzusetzen. Die Schnittmaßnahmen Anfang August sollten keinen Neuaustrieb mehr verursachen, so dass die Triebe noch abschließend ausreifen können. Im Winterschnitt finden dann die üblichen Korrekturen statt, wie z.B. die Verjüngung des Fruchtholzes oder das Zurücksetzen von Seitentrieben. Hier wird dann vielfach sogar wieder ein stärkerer Austrieb benötigt, um den Baum vital zu halten. Zusammengefasst: Nur mit einem Winterschnitt lässt sich kein gutes Spalier erziehen. Das daraus resultierende Ergebnis sind oft kopflastige Spaliere, die aufgrund des immer wieder stattfindenden Rückschnittes sehr dicht sind. Anzumerken ist, dass nicht zu viel Blattmasse im Sommer entfernt werden darf, denn dies kann die Pflanze schädigen oder die Fruchtausbildung negativ beeinflussen. Ein weiterer Punkt ist, dass ein Sommerschnitt nicht bei feuchtwarmer Witterung durchgeführt werden sollte. Hier könnte es im ungünstigsten Fall zu einer Feuerbrandinfektion kommen. Viele denken, ein Spalier kann man sich kaufen. Das stimmt zwar, aber damit eines erhalten bleibt, ist Pflege notwendig. Besinnen Sie sich gerne auf diese alte Kulturform, denn kleine Gärten haben oft nicht mehr den Platz für große Bäume.