Minikiwi, auch Weiki genannt

Seit einigen Jahren gibt es im Handel die sogenannte Bayernkiwi oder Minikiwi zu kaufen. Dieser Name wird gerne als Synonym verwendet, denn es gibt mittlerweile mehrere Sorten im Handel. Meist handelt es sich dabei um Actinidia arguta, wobei es auch andere Arten oder Hybriden dieser Kletterpflanze gibt. Minikiwis liefern sehr süße und aromatische Früchte, die sich überwiegend zum Frischverzehr, für Marmeladen oder Kuchen eignen. Diese Kiwis müssen übrigens nicht geschält werden, denn die dünne, glatte Schale isst man einfach mit. Die Früchte meiner Minikiwi waren vor 2 Wochen noch nicht reif, aber langsam steht die Ernte an. Dieser späte Erntetermin ist sehr positiv, da die Obsternte im Oktober üblicherweise abgeschlossen ist. Es gibt allerdings Sorten, die schon ab Mitte September reifen. Wichtig zu wissen ist, dass es bei dieser Pflanze Weibchen und Männchen gibt. Aus diesem Grund werden männliche und weibliche Pflanzen oft in einen Topf zusammengepflanzt.  Dieser trügerische, günstige Kauf macht sich dann nach einigen Jahren bemerkbar, denn die männliche überwächst die weibliche Pflanze und das Wirrwarr an Trieben macht eine Trennung unmöglich. Es ist deshalb sinnvoll, die beiden Geschlechter immer einzeln zu kaufen und mit Abstand zu pflanzen. Eine männliche Pflanze kann für 6 bis 8 weibliche Pflanzen Pollen liefern. Es gibt sogar eine selbstfruchtbare Sorte ‚Issai‘, die aber etwas kleinere Früchte liefert. Sicherlich kommen in den nächsten Jahren noch neue selbstfruchtbare Sorten hinzu. Die Pflanzen sind zwar frosthart, aber zu zugig sollte der Standort dennoch nicht sein. Die Blüten und frischen Triebe können durch Spätfröste Schaden nehmen, wobei die Pflanzen einen solchen Schaden gut wegstecken. Wer Platz für eine exotische und sehr vitaminreiche Frucht hat, kann sich mit dem Gedanken befassen, einer bzw. zwei Minikiwis ein neues zu Hause zu geben. Minikiwis können wie Weinreben geschnitten und erzogen werden. Im Winter oder Frühjahr werden die Seitentriebe auf 3 – 5 Augen zurückgeschnitten, aus welchen sich im nächsten Jahr das Fruchtholz bildet. Überalterte Zapfen werden nach 3 – 4 Jahren am Hauptast sehr stark zurückgeschnitten, so dass sich neue Jungtriebe bilden.