Feuerbrand

Gerade wenn es warm bleibt und Feuchtigkeit hinzukommt besteht ein erhöhtes Risiko einer Feuerbrandinfektion. Ideale Infektionsbedingungen herrschen während schwül-warmer Witterungsperioden, bei Temperaturen über 18 °C und einer relativen Luftfeuchte von mehr als 70 %. Feuerbrand ist eine gefährliche Bakterienkrankheit, die Rosengewächse befällt. Vor allem einige Obstarten wie Quitten, Birnen- und Apfelsortensorten und bestimmte Ziergehölze wie z.B. Felsenbirne, Vogelbeere, Cotoneaster, Zierquitten sowie Weiß- und Rotdorn, werden befallen. Seit 2005 wurde diese Pflanzenkrankheit in jeder Gemeinde des Landkreises Pfaffenhofen nachgewiesen und gehört zu den meldepflichtigen Krankheiten. Da diese Krankheit in Bayern jetzt fast in allen Gebieten vorkommt, ist die Meldung des Erstauftretens auf Regionen zu beschränken, in denen bisher noch kein Befall durch den Erregers beobachtet wurde.

In Verbindung mit Feuchtigkeit und Wärme kann es zu einem Befall kommen. Die bisher ruhenden „Canker“ (eingesunkene Rindenstellen) werden „aktiv“ und führen in Folge zu einer Blüten- oder Triebinfektion. Bei einer feuchtwarmen Witterung im Frühjahr und Sommer können vor allem am Morgen hellbraune Bakterienschleimtröpfchen erscheinen. Im Frühjahr und Sommer beginnen junge Triebe zu welken und sind nach wenigen Tagen verdorrt. Beim typischen Verlauf krümmen sich die Triebspitzen hakenförmig und sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Die Infektion kann ebenfalls über die Blüten eindringen, wobei die Blüten dann schwarz werden. Die abgestorbenen Blätter, Blüten und Früchte bleiben, im Gegensatz zu einigen anderen Krankheiten, an der Pflanze hängen. Die Gehölze sehen im Endstadium wie verbrannt aus – daher der Name Feuerbrand. Zeigen Apfel- und Birnbäume einen hohen Totholzanteil, die Blätter färben frühzeitig und die Kronen sind sehr licht, deutet dies auf eine bereits vor Jahren erfolgte Infektion hin. Für den privaten Garten gibt es nur die Möglichkeit befallene Triebe auszuschneiden oder die Pflanzen zu entfernen. Ein zu starker Rückschnitt bzw. eine starke Düngung bedingt einen starken (Neu)austrieb und fördert damit eine weitere Infektion. Wichtig ist, dass die Bakterien an den befallenen Pflanzenteilen überdauern, weshalb ein Häckseln oder das Lagern des Schnittgutes im Freien ausscheidet. Kleine Mengen an Schnittgut können in der Restmülltonne entsorgt werden. Größere Mengen können gut abgedeckt an eine Müllverbrennungsanlage angeliefert werden oder bis zur Verbrennung im „Kachelofen“ trocken in einem Schuppen gelagert werden. Ein direktes Verbrennen im Garten ist nicht mehr zulässig ist. Bitte informieren Sie sich am Landratsamt, ob es im Einzelfall dennoch möglich ist. Auf die Wertstoffhöfe, in die Biotonne oder den Kompost darf das Material nicht gelangen, um eine weitere Verschleppung zu vermeiden. Mit den befallenen Pflanzen dürfen keine anderen Wirtspflanzen berührt werden, da die Ansteckungs-wahrscheinlichkeit sehr hoch ist. Die verwendeten Geräte (Schere, Säge u.a.) sind nach Gebrauch zu desinfizieren ( z. B. mit 70 %igem Alkohol). Ansprechpartner für den Landkreis Pfaffenhofen ist der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Pfaffenhofen, Tel. 08441/27-315. Weiterführende Informationen können ebenfalls über die Homepage der LfL abgerufen werden. Hierzu einfach bitte folgende Begriffe in eine Internet-Suchmaschine eingeben: Feuerbrand LfL.