Eine Blumenwiese im Garten oder auf einer öffentlichen Fläche ist eine tolle Sache. Leider musste ich selbst erfahren, dass auch dies eine subjektive Einschätzung sein kann. Ich habe viele Argumente gegen Wiesenblumen gehört. Angefangen mit „wenn Ihnen das gefällt, da haben wir mehr Unkraut im Garten“ über „das Ungeziefer wird mehr“ bis hin zum Verweis auf Allergien. Es gibt glücklicherweise auch viel Zuspruch: Endlich blühen wieder Flächen, da haben die Bienen eine gute Nahrungsquelle, das erinnert mich an meine Kindheit oder Blumen sind schöner als Einheitsgrün. Fairerweise muss zugestanden werden, dass wenn die Pflanzen abblühen eine gewisse Zeit ein Braunton vorherrscht, aber auch dies gehört zum Kreislauf und ist natürlich. Bei einer ein- oder zweimaligen Mahd fällt zwar mehr Mähgut an, aber dafür muss man nur einmal oder zweimal im Jahr mähen. Selbstverständlich können diese Bereiche später eventuell nicht mehr mit dem Rasenmäher gemäht werden, aber wer ein paar Quadratmeter im Garten hat, kann dies auch mit einem Freischneider, einem stärkeren Rasentrimmer, einer Handsichel oder einer Sense bewerkstelligen. Wer z.B. schon einige Margeriten im Garten hat, sollte diese einfach abblühen lassen und das Mähgut zum Versamen auf neue Flächen im Garten verteilen. Diese Bereiche dürfen für eine schöne Blumenwiese nicht mehr gedüngt werden. Gute Mähzeitpunkte sind ab Mitte Juli bis Mitte August und/oder im September. Mulchen schadet diesen Flächen, weil das verbleibende Mähgut wieder Nährstoffe zurückführt. Für eine gute Blumenwiese muss das Mähgut also abtransportiert werden. Es gibt aber auch Bürger, die sich über frisches Heu freuen. Wenn eine neue Blumenwiese angelegt wird, erfolgt dies meist im Frühjahr. Hierzu sollte der Rasen entfernt oder stark vertikutiert werden, dass genügend offener Boden für die kleinen und noch schwachen Sämlinge vorhanden ist. Eine echte Blumenwiese sollte nur mit gebietsheimischem oder autochtonem Saatgut angelegt werden. Dies ist leider meist nur bei Fachhändlern oder den Produzenten verfügbar. Eventuell kann man auch nachfragen ob man aus der Region etwas Mähgut mit Samen auf die eigene Fläche verbringen darf. Unsere Insekten freuen sich auch über kleine Bereiche im Garten und wer Zeit hat kann sich mit einem Stuhl danebensetzen und beobachten wie viel Leben sich auf einer Wiese tummelt.
