Kräuselkrankheit an Pfirsichen

Die Kräuselkrankheit an Pfirsichen muss frühzeitig behandelt werden, um Erfolg zu haben. Der Pilz überwintert auf den Trieben bzw. zwischen den Knospenschuppen. Hier bietet sich der erste Ansatzpunkt für eine erfolgreiche Kontrolle der Krankheit. Pfirsiche müssen im Gegensatz zu den meisten anderen Obstgehölzen immer stark zurückgeschnitten werden. Dadurch werden Neutriebe gefördert und ein Auskahlen der Krone verhindert. Durch den regelmäßigen Schnitt entstehen vitale und stabile Pflanzen. Bei regelmäßigem Schnitt werden überdies befallene Astpartien entfernt.  Anzumerken ist, dass alte oder ungeschnittene Pfirsichbäume einen starken Rückschnitt nicht vertragen. Ein Schnitt sollte allerdings erst nach den letzten starken Frösten, etwa ab März bis spätestens zum Fruchtansatz geschehen. Bei Pfirsichen sind die neuen Triebe, an denen sich 3 Knospen nebeneinander befinden, das wertvollste Fruchtholz. Ein Entfernen der befallenen Blätter bis etwa Mitte Mai reduziert das Infektionspotential, wobei dies aber nicht ausreichend sein kann und ein starker Blattverlust die Pflanze schwächt. Der Sommerschnitt ist eine sinnvolle Ergänzung bei der Pfirsichpflege.

Die Kräuselkrankheit kann auch chemisch bekämpft werden. Sobald die Temperaturen ab Januar für einige Tage über 10° C steigen, besteht bereits Infektionsgefahr. Ein weiteres Indiz für den richtigen Behandlungszeitpunkt ist, wenn die Knospen zu schwellen beginnen. Um erfolgreich zu sein, müssen diese Behandlungen teils mehrmals, bis zum Austrieb konsequent wiederholt werden. Nach der Blüte oder beim Erscheinen der ersten Symptome ist diese Pilzkrankheit nicht mehr behandelbar. Der Fachhandel kann zu den zugelassenen Pflanzenschutzmitteln und zur Anwendungshäufigkeit beraten. Weniger anfällig sind grundsätzlich die weißfleischigen Sorten. Widerstandsfähigere Sorten sind z.B. ‘Alexander‘, ‘Benedicte‘, ‘Früher Roter Ingelheimer‘, ‘Rekord aus Alfter‘, ‘Kernechter vom Vorgebirge‘, ‘Amsden‘ oder ‘Revita‘. Im Sinne eines ökologischen Gartenbaus sollte durch die Sortenwahl, den Standort und die Pflege ein chemischer Pflanzenschutz vermieden werden.