Darunter versteht man das Entfernen von den als landläufig bezeichneten „Wassertrieben“. Das sind diesjährige Triebe, die aus dem Stamm wachsen oder an Schnittstellen entstehen. Das Entfernen dieser Triebe geht jetzt relativ einfach durch ausreißen. Dadurch werden die schlafenden Augen an der Basis gleich mit entfernt und ein Neuaustrieb meist vermieden. Nachdem es jetzt schon Ende Juni ist, sollte diese Maßnahme zeitnah erfolgen. Sie gehört zum Sommerschnitt und schwächt je nach Intensität den Baum, was eine zusätzliche Wachstumsregulierung darstellt. Auch beim Spalier können auf diese Weise unerwünschte Triebe entfernt werden. Bitte denken Sie daran, dass durch neue „Wassertriebe“ kahle Stellen wieder geschlossen werden können und damit nicht jeder Trieb automatisch schlecht ist. Weiter kann der normale Sommerschnitt durch Pinzieren, das bedeutet einen Rückschnitt oder das Kürzen auf 2-5 Augen, im Juni (auch früher) durchgeführt werden. Durch diese Maßnahme entsteht ein verzweigter Neuaustrieb und damit kurzes Fruchtholz. Mit dem Pinzieren kann eigentlich schon im Mai begonnen werden, wenn die Triebe eine Länge von etwa 10cm erreicht haben. Meist ist es notwendig, noch ein bis zweimal im Sommer nachzuarbeiten. Wird später geschnitten, kann es passieren, dass die Bäume nochmals austreiben und die Triebe nicht richtig ausreifen können. Die pinzierten Triebe können von Anfang bzw. Mitte August bis Anfang September nochmals nachgeschnitten werden. Hier ist dann kein Neuaustrieb mehr zu erwarten. Der Restschnitt erfolgt dann als Winterschnitt. Allgemein ist beim Sommerschnitt zu beachten: bitte feuchtes und warmes Wetter vermeiden, denn dies kann das Eindringen von bakteriellen Krankheiten fördern.