Nachdem der Schnittzeitraum für Bäume und Gehölze vom 01. Oktober bis zum 28. Februar beendet wurde, bot sich in den letzten Tagen mancherorts ein trauriges Bild. Immer wieder fallen auf Parkplätzen und in Gärten stark heruntergeschnittene oder verstümmelte Bäume auf. Bei den stattgefundenen Maßnahmen sind nicht nur alte, sondern auch junge Bäume betroffen. Diese jungen Bäume, beispielsweise mit einem Alter von 10-20 Jahren, sind an den Standorten etabliert und würden sich zukünftig zu schönen Bäumen entwickeln. Auf die Frage nach dem Wieso, kommt mir nur in den Sinn, dass das Laub stören könnte, ein Werbeschild nicht mehr so gut gesehen wird, eine falsche Auswahl getroffen wurde oder einfach ein falsches Verständnis von einer fachgerechten Pflege besteht. Eine Kappung ist immer ein zerstörender Eingriff und je nach Baumalter und Schnittwundengröße wurde der Baum letztendlich kaputt gemacht bzw. in seiner Lebenszeit erheblich beeinträchtigt. Diese zurückgeschnittenen Bäume haben nur noch bedingt eine Zukunft. Schade an dem Schachverhalt ist, dass vermutlich nicht in Betracht gezogen wird, dass Schatten sogar ein handfester Vorteil sein kann. Heizt sich das geparkte Auto im Sommer nicht so stark auf, kann der Einkauf länger fortgesetzt werden. Eventuell kann ein Tier im Schatten und bei offenen Fenstern ein paar Minuten im Auto bleiben und man kann noch schnell eine Kleinigkeit besorgen. Im Garten hat man über dem Sommer einen kühlen Platz zum Ausspannen. Ganz nebenbei: Eine Kappung widerspricht auch dem Erhaltungsgrundsatz, gerade bei verpflichtenden Pflanzungen, wenn Bäume in Plänen festgesetzt sind. Die Baumpflege sollte auch als ein Teil des Willens zu mehr Artenschutz, der Gestaltung unserer Landschaft sowie der Ortsbereiche betrachtet werden. Gerade unter dem Aspekt ist es wichtig, dass eine normale Baumkrone ausgebildet wird. Um Bäume verkehrssicher zu halten ist der Erziehungsschnitt in den ersten Jahren besonders wichtig. Starke Äste sollten nach einer fachgerechten Erziehung nicht mehr entfernt werden müssen. Ein Rückschnitt ist fachlich gesehen, nur das letzte Mittel einen Baum zu sichern, bevor eine Fällung zum Tragen kommt. Es gibt überdies viele Möglichkeiten, sich zum fachgerechten Baum- und Gehölzschnitt zu informieren. Zur Planung und bei einem Baumkauf hält das Internet ebenfalls unzählige Informationen zur Wuchsstärke und dem Aussehen bereit. Es geht mit diesem Tipp mehr darum, zum sorgsamen Umgang zu sensibilisieren, als zu kritisieren. Das Ziel sollte sein, zukünftige Fehler zu vermeiden und ein dauerhaftes Verständnis zu schaffen, wie wichtig Grün in unseren Ortschaften und Gärten ist. Ein Baum mit einer natürlichen Korne ist natürlich auch schöner und kann seine Funktion für Mensch und Tier erfüllen.