Dem Gärtner gut bekannt ist die Vermehrung durch Steckhölzer. Meist eignet sich der Dezember zum Schnitt des Vermehrungsmaterials. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die gezogenen Jungpflanzen dieselben Eigenschaften wie die Mutterpflanze haben. Manche Gehölze, wie z.B. Johannisbeeren, Stachelbeeren, Holunder, Weigelien, Liguster oder Forsythien, lassen sich leicht bewurzeln. Für Steckhölzer sind gesunde einjährige Triebe, also im Vorjahr gewachsene Triebe notwendig. Die Lagerung der geschnittenen Triebe sollte kühl, so um die 0°C und bei sehr hoher Luftfeuchte erfolgen. Die Triebe können z.B. an der Nordseite eines Hauses in feuchtem Sand komplett eingeschlagen und die Grube ggf. mit Reisig abgedeckt werden. Selbstverständlich sollten alle geschnittenen Pflanzenteile nicht austrocknen und etikettiert werden. Steckhölzer werden i.d.R. auf eine Länge von 3-5 Augen geschnitten. Im zeitigen Frühjahr können die Steckhölzer ins Freie oder in einen Topf gesteckt werden. Die Steckhölzer werden normal zu 2/3 oder auch tiefer in den Boden gesteckt, so dass die obersten Knospen austreiben können. Die „Überwinterung“ hat den Zweck, dass die Steckhölzer über dem Winter im Beet nicht auffrieren können und damit den Bodenschluss verlieren. Nach dem Anwachsen beginnt die Kultur der vermehrten Pflanzen, um schöne und starke Pflanzen zu erreichen.