Der Herbst hält langsam Einzug und die letzten Sommertage stehen ins Haus. Viele Gartler, insbesondere wenn neu gebaut wurde, überlegen, wie die Sträucher, Bäume und Hecken im Garten gepflanzt werden sollen. Allerdings wächst mit den Jahren leider oft auch das geliebte Grün über die Grenze. Natürlich gibt es Regeln bezüglich des Grenzabstandes. Hier gilt in Bayern i.d.R. für Gehölze, die bis 2m hoch werden, ein Abstand von mindestens 0,5m und bei Gehölzen, die höher als 2m werden, ein Mindestabstand von 2m. Bei landwirtschaftlichen Grundstücken gelten andere Abstände. Eine gute Informationsmöglichkeit bietet die Broschüre: „Rund um die Gartengrenze“ des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz (auch zum Download). In der Praxis und aus fachlicher Sicht schaut die Sache meist ganz anders aus. Viele Ziersträucher werden höher wie 2m und in Folge dessen auch meist genau so breit oder noch breiter. Ein Apfelbaum kann mit den Jahren gerne 6-8m Kronendurchmesser erreichen. Die Hecke wächst durch den Zaun usw. Durch eine gezielte Pflanzung mit ausreichend großen Abständen, wird nie eine Pflanze über die Grenze wachsen bzw. ist eine Pflege der Hecke ist auf dem eigenen Grundstück möglich. Wenn auf dem Nachbargrundstück schon Sträucher stehen, muss beispielsweise eine „freiwachsende“ Zierstrauchhecke als Sichtschutz nicht durchgehend gepflanzt werden, denn hier besteht bereits ein Sichtschutz. Es bleibt dann mehr Platz im eigenen Garten z.B. für ein Stauden- oder Gemüsebeet. Auch umgekehrt kann der Nachbar von Ihren Sträuchern profitieren. Gerade wenn die Gärten immer kleiner werden, sind kreative und gute Lösungen gefragt. Eine streng geschnittene Hecke muss (ebenfalls) nicht die gesamte Grundstückslänge umfassen, denn oft ist nur in Teilbereichen ein absoluter Sichtschutz notwendig. Übrigens: nur ein regelmäßiger und exakter Schnitt hält z.B. eine Ligusterhecke schmal. Hohe Stauden und Gräser stellen ebenfalls eine schöne Abgrenzung dar und können eventuell sogar am Zaun aufgebunden werden. Bewachsene Elemente z.B. aus ein- oder mehrjährigen Kletterpflanzen eignen sich für sehr schmale Bereiche. Natürlich muss die Bepflanzung immer dem Standort angepasst sein, denn nicht jede Pflanze wächst überall! Wer mit Voraussicht pflanzt, wird in der Regel immer besser fahren, als wenn nach vielen Jahren Uneinigkeit besteht und ein starker Rückschnitt gefordert wird.